Und plötzlich waren sie da: Die Quick-Commerces Gorillas, Flink und Co. Die Firmen, die innerhalb von Minuten (!) liefern. Und das alles nur dank Microhubs. Was lange Zeit undenkbar war, wird jetzt zu neuem Standard. Und setzt neue Maßstäbe.
Doch nicht nur die Quick-Commerces lassen uns spüren, dass Handlungsbedarf in der Versandbranche besteht – auch die Bedürfnisse unserer Kund*innen. So werden Dinge wie Expressversand und flexible Lieferzeiten immer wichtiger. Auch Nachhaltigkeit spielt eine immer größer werdende Rolle, wie in der adesso-Studie deutlich wird.
Was tun wir, als Entscheidungsträger*innen im E-Commerce, also? Einige Handlungsmöglichkeiten zur Steigerung der Kund*innenzufriedenheit haben wir hier bereits zusammengefasst. Was Microhubs damit zu tun haben? Wie genau diese “Paket-Umschlagplätze” zu optimierten Lieferungen führen können? Und wieso bisher trotzdem noch die Wenigsten auf Microhubs für die letzte Meile setzen – du also deine Chance ergreifen und die Dienstleister entsprechend wählen solltest? Erfährst du jetzt.
Was sind Microhubs?
Microhubs, Mikro-Depots, innerstädtische Zwischenlager… die Innovation hat viele Namen – und genau so viele Vorteile. Microhubs sind Schnittstellen, die die letzte Meile noch angenehmer, nachhaltiger und einfach besser machen sollen.
Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um kleine “Stationen” innerhalb der Stadt, wo die Pakete zwischengelagert werden. Während sich die größeren Multi-Hubs immer eher außerhalb des Stadtzentrums befinden, sind Microhubs bewusst im Stadtzentrum, in Wohngebieten und in Stadtnähe angesiedelt. Dort werden die Pakete kurz aufbewahrt, bevor sie emissionsarm zu den Endkund*innen geliefert werden.
Statt von Multihubs außerhalb der Stadt direkt zu den Kund*innen zu liefern, wird also zunächst in die Mikro-Depots geliefert, bevor es auf der wirklich letzten Meile zu den Kund*innen geht. Der Vorteil: Die Sendungen werden von kleineren, emissionsarmen Fahrzeugen abgeholt. Durch Cargobikes oder kleine Elektrofahrzeuge entsteht kein CO2-Ausstoß und die größeren Lieferwagen müssen sich nicht durch enge Gassen zwängen, um ihr Ziel zu erreichen.
Mobile Depots, Stationäre Hubs, Paketstationen… Was ist was?
Wir geben zu: Inmitten all der neuen Begriffe auf dem KEP-Markt kann man schnell mal den Überblick verlieren. Zeit, Klarheit zu schaffen, oder?
Stationäre Hubs befinden sich in der Innenstadt an einem festen Ort. Das können zum Beispiel leerstehende Immobilien oder Geschäfte sein. Auch brachliegende Gelände werden erschlossen und als neue City-Hubs genutzt. Ein Beispiel dafür: Der Logistikpark auf der Westfalenhütte in Dortmund.
Im Gegensatz dazu sind mobile Mikro-Depots beispielsweise Container. Diese werden abends in den Innenstädten abgesetzt (inklusive der vorsortierten Pakete), sodass am nächsten Tag mit der Lieferung begonnen werden kann. Nachdem alle Produkte ihr Ziel erreicht haben, wird der leere Container abends oder morgens wieder abgeholt. Mit mobilen Depots wird noch größere Flexibilität gewährleistet als mit stationären Hubs.
Auch Paketstationen sind weiterhin auf dem Vormarsch: Dabei handelt es sich um Gebäude, in denen die Kund*innen ihre Pakete selbst abholen können/müssen. Der Versanddienstleister gibt die Päckchen dort ab, schließt das durch einen Code für den*die Kund*in personalisierte Fach ab und kann weiter zur nächsten Paketstation fahren. Anders als bei Microhubs müssen die Kund*innen ihre Pakete jedoch selbst abholen. Was, wie die pwc-Studie erwies, für den Großteil der Kund*innen nicht wünschenswert ist: Die meisten bevorzugen eine Lieferung nachhause.
Zwischenfazit: An Microhubs führt kein Weg vorbei. Dabei ist egal, ob stationär oder mobil: Microhubs sind Teil der (grüneren) Zukunft. Unter anderem dank ihnen erreichen E-Commerces, was Kund*innen wollen: Nachhaltigere Lieferungen. Doch damit nicht genug…
Wofür sind Microhubs gut?
Die innerstädtischen Depots sorgen zudem für schnellere Lieferungen. Die Entfernung zwischen Lager und Endverbraucher*in wird kürzer – die Zeit, die es zum Ausliefern braucht, ebenfalls. Auch die Transportkosten können gesenkt werden, weil die Microhubs nah an ihrem Ziel sind und die Touren intelligent gemanagt werden. Gerade für eilige Sendungen bieten sich die dezentralen Depots an.
Ein weiterer Vorteil der Microhubs auf der letzten Meile: Die Städte werden entlastet. Denn die Produkte können dank Microhubs nicht nur per E-Fahrzeuge und Cargobikes geliefert werden – sondern auch zu Fuß. Auf diese Weise müssen keine großen, das Stadtbild verschandelnde, Lieferwagen eingesetzt werden und Staus können seltener werden.
Ohnehin ist es von Vorteil, bei der Auslieferung auf emissionsärmere Transportmittel umzusteigen. Zwar setzen viele der big player auf CO2-Kompensation (z. B. DHL GoGreen), damit ist es aber nicht getan. Denn jedes Paket, das versendet wird, verursacht ca. 500g CO2 – falls es beim ersten Versuch zugestellt wird… Das CO2, das bei mehreren Zustellversuchen in die Atmosphäre gelangt, muss dadurch doppelt und dreifach kompensiert werden. Möglich? Ja. Aber nachhaltig? Nein. Denn Kompensation sollte der letzte Schritt in der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen sein sollte. Wieso? Erklären wir hier.
Microhubs + Cargobikes = perfect match!
Ein Glück, dass Microhubs dafür die Lösung sind: Dadurch, dass sie näher an den zu Beliefernden liegen als die Multi-Hubs, ist der Weg bis zum Ziel kürzer – verursacht also weniger CO2.
Zusätzlich werden in Kombination mit Microhubs in der Regel Cargobikes genutzt. Diese Lastenräder stoßen keinerlei Emissionen aus und sind umwelt- und verkehrsfreundlich: Anders als die großen Lieferwagen, blockieren sie weder Straßen noch stoßen sie Emissionen aus, die wir mühsam kompensieren müssen... Was Lastenräder noch alles können, haben wir bereits hier zusammengefasst.
Wenn Microhubs und Lastenräder also Hand in Hand gehen, kann der Schadstoffausstoß minimiert werden. Es werden keine sperrigen Lieferwagen in der Innenstadt mehr benötigt, die Zustellzeit verkürzt sich. Sollte das Paket beim ersten Lieferversuch nicht zugestellt werden können, ist auch das kein Problem: Denn dank Microhubs und Cargobikes bedeuten mehrere Zustellversuche nicht gleich mehr CO2 – dreimal 0g CO2 ist noch immer 0g CO2.
Und, wenn man den ganzen Zustell-Prozess bis zum Maximum optimieren möchte: In Kombination mit wählbaren Zeitfenstern und Live-Tracking müssten gar keine Fehlversuche mehr stattfinden. So erhalten die Kund*innen die Pakete gleich beim ersten Mal – und Deine Effizienz steigert sich enorm.
Stadt und Logistik müssen an einem Strang ziehen
Das große Ziel, das auch wir mit Liefergrün verfolgen: Die letzte Meile so nachhaltig wie möglich machen. Dafür brauchen wir emissionsarme Transportmittel. Wir setzen zum Beispiel auf eine Kombination aus Cargobikes und E-Fahrzeugen. Die Herausforderung dabei, vor der viele Städte und Versanddienstleister gerade stehen: Städte sind in der Regel auf Autos ausgerichtet. Cargobikes und Microhubs müssen sich ihren Platz hart erkämpfen – vor allem, weil für Microhubs sowohl Geld als auch freie Plätze benötigt werden.
Dabei kann die Stadt den Versanddienstleistern jedoch stark entgegenkommen, indem sie beispielsweise Flächen für die gemeinschaftliche Nutzung als Multi-Hubs verfügbar macht. Eine weitere Option: Logistiker*innen an Umweltauflagen binden, die sie einhalten müssen, um diese Hubs nutzen zu können. Im Gegenzug dafür werden sie mit “Anreizen” gelockt bzw. belohnt. Beispiel: Sie dürfen nur mit emissionsfreien Fahrzeugen, etwa Cargobikes, ausliefern. Dafür erhalten sie kostenlose Liefer- und Ladezonen in Straßen, die nur für Elektrofahrzeuge frei sind.
Auf diese Weise werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Stadt entwickelt sich und wird nachhaltiger. So kann sie zum einen ihren Ruf verbessern, zum anderen geht sie als Vorreiter in Sachen Sustainability voran. Denn dass Städte eine, wenn nicht die Schlüsselrolle beim Emissionen-Senken innehaben, dürfte klar sein.
Auch die Versanddienstleister können endlich Schritt für Schritt auf das umsteigen, was ihre Kund*innen sich wünschen: Eine nachhaltigere letzte Meile. So werden die Kund*innenbedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt, das Versenden wird umweltfreundlicher und zeitkritische Lieferungen sind kein Problem mehr.
Auch wir bei Liefergrün sind uns diesem Problem bewusst – und packen an. Trotz (noch) mangelhafter Infrastrukturen, die nicht optimal sind, gestalten wir die letzten Meilen unserer Kund*innen nachhaltig: So setzen wir zum Beispiel auf einen Mix aus E-Vans und Cargobikes, Live-Tracking, Zeitfenster-Lieferungen und bequemen Rücksendungen. Wir wissen um die Herausforderungen. Gleichzeitig kennen wir die Antworten: Und bieten allumfassende Lösungen an.
Fazit
Mehrere Faktoren weisen darauf hin, dass Microhubs aus einer nachhaltigen Zukunft nicht mehr wegzudenken sind: Die Kund*innen wünschen sich bereits jetzt umweltfreundliche Lösungen – die dank Mikro-Depots einfach umzusetzen sind. Auch die neuen Versanddienstleister auf dem Markt (Dropp, Instabox und natürlich auch wir) bedienen sich der Innovation. Der offensichtlichste Faktor ist und bleibt jedoch die Klimakrise.
Wenn wir so weitermachen wie bisher und mit jedem Paket mehr als ein halbes Kilogramm CO2 ausstoßen, wird bald nicht mehr viel unserer schönen Erde übrig sein (das mag sich ausgelutscht anhören, ist heute aber wahrer denn je). Genau deshalb war uns bei Liefergrün von Anfang an klar, dass auch wir Microhubs nutzen. Auf diese Weise sind wir Teil des Wandels und sorgen dafür, dass die Kund*innen nicht nur Essen dank Flink und Co. schnell bekommen – sondern auch alles andere, was sie online bestellen.
Die sind nämlich nicht nur der Inbegriff von “Nachhaltigkeit”. Sondern entlasten die Städte, unterstützen Cargobikes, erfüllen die Erwartungen deiner Kund*innen und ermöglichen Quick Commerce. Du möchtest mehr darüber erfahren, wie wir mit Microhubs arbeiten? Melde Dich gerne bei uns!